Filmdoku
Zusammengestellte Schmalfilmclips aus verschiedenen Zeitepochen
Zusammengestellte Schmalfilmclips aus verschiedenen Zeitepochen
Das Fotografieren allein reichte mir bald nicht mehr. Also suchte ich nach neuen Herausforderungen. 1972 kaufte ich mir deshalb meine erste 8mm Schmalfilmkamera, um mehr Bewegung in meine Aufnahmen zu bringen. Es entstanden im Laufe der Jahre viele Familien- und Urlaubsfilme. Zehn Jahre später reifte die Idee, einen Film über meinen Heimatort zu drehen. Allein würde das nicht zu machen sein. Also beschloss ich, einen gleichgesinnten Partner mit Kamera-Erfahrungen zu finden. Mein Freund Klaus Gehmlich war es dann, der die gleichen Interessen vertrat und meine Idee unterstützen wollte.
Gemeinsam schrieben wir ein Drehbuch. Der Titel unseres Filmes war schnell gefunden - „Mein Heimatort“. 1983 begannen wir, die ersten Sequenzen zu drehen. Es folgten fünf lange Jahre bis zur ersten öffentlichen Vorstellung unseres Filmes. Unsere Schmalfilm Kamera besaß keine eigene Aufnahme-Tonspur. Es sollte aber ein Tonfilm werden. Bei Filmaufnahmen hatten wir deshalb teilweise ein Kassettentonbandgerät dabei, um den originalen Ton mitzuschneiden. Es folgten 47 Drehtage, insgesamt zirka 80 Stunden Filmaufnahmen, 30 Stunden für den Schnitt, und 45 Stunden für die Vertonung.
Der Film war fertig. Jetzt fehlte nur noch ein Kommentator. Wer kam in Frage, den Text zu schreiben und den Kommentar zu sprechen? Der ortsansässige Lehrer Ernst Kleinwächter - ein Glücksfall für uns - war bereit, beides zu übernehmen. Nach einem Jahr war alles auf Tonband. Unser Projektor - ein Meos Duo 2 - hatte einen Anschluss für ein Synchrongerät zwischen Projektor und Tonbandgerät, diesen Synchonisator gab es bei uns in der DDR aber nicht. Mit großem Aufwand wurde er schließlich in der CSSR beschafft. Nun begann eine Sisyphusarbeit, den Originalton mit dem Film synchron zu verbinden. Der Projektor sendete einen Impuls an das Tonbandgerät und so lief beides synchron ab. Der Film wurde ein voller Erfolg zur damaligen Zeit.
Der Film „Mein Heimatort“ wurde über 30 mal bei verschiedenen Veranstaltungen gezeigt, allein 17 mal mit über 700 Zuschauern zur 825-Jahr-Feier im Kulturhaus Weissenborn. 1992 konnte ich endlich dank moderner Computertechnik diesen Film ins digitale Format umwandeln. Nun ist er auch hier auf dieser Plattform in voller Länge zu sehen.